Freitag, 25. März 2011

Dschungel Zombies ohne Gnade!

Khao Sok Nationalpark, 20.- 23.3.2011

Schweren Herzens verliessen wir am Sonntag die Insel, um im Dschungel des Khao Sok Nationalparks zu verschwinden. Nach einem Tag in diversen Bussen sind wir bei Mr. Bao vom Khao Sok Valley Resort in einer Holzhütte auf Stelzen untergekommen. Bao hat uns am Abend gleich noch zugetextet, was man unternehmen könne, und seine kleine Tochter Jasmin versuchte vergebens, uns das zählen auf Thai beizubringen. Am nächsten Morgen wagten wir uns in die grüne Hölle! Bei großer Hitze und 99% Luftfeuchtigkeit kämpften wir uns zu einer Badestelle in einem Fluß durch! Die kühle Erfrischung tat gut, auch wenn die Blutegel schon auf uns warteten! Auf dem Rückweg lauerten die Viecher uns auf und verhielten sich wie Zombies auf Blutentzug! Zwischen Susis Zehen fühlten die sich besonders wohl, und ich wurde von Springegeln angefallen, die sich von Bäumen stürzen. Da wir dank M.K. genug Zombiefilme gesehen haben, konnten wir die Angriffswellen fast alle abwehren und kamen dann bei Regen Abends blutig bei Bao an.

Dienstag wagte ich mich noch mal alleine in den Park, da Susi unpässlich war. Wenn ich dachte, die Blutegelattacke tags zuvor war nervig, war dies Angriff der Blutsauger ohne Gnade! Dank fester Schuhe und langen Socken mussten die zig Fiecher erstmal an mir hochkriechen, so dass ich alle paar Minuten stehen blieb, um die Viecher zu entfernen. Der Weg schlängelte sich 2½h auf und ab durch dichten Wald und einigen Flussdurchquerungen zu einem "Wasserfällchen". Auf dem Rückweg war ich schlauer und setzte die chemische Keule ein! Anti-Brumm auf die Socken gesprüht, und schon röcheln die Zombies! Yeah! Aber das wäre ja zu einfach gewesen, da musste es ja anfangen aus Kübeln zu regnen! Glitschige Pfade gaben dann auch Extrapunkte bei der Wahl zum Dschungelkönig! Mir hats ehrlich sogar Spass gemacht bei Regen unter dem Blätterdach zu laufen. Respektabel fand ich auch das Schild "Beware of wild elephants", aber ich glaub, die haben sich vor mir in Sicherheit gebracht. Bei so viel Abenteuer hatte ich mir eine gute Pizza verdient, die erste seit fast 12 Wochen! Und die war wirklich knusprig und gut belegt, auch wenn das "Ambiente" nicht so ganz original italienisch war.

Mittwoch gings Susi wieder besser und wir schlossen uns einer Tour zum Stausee im Nationalpark an. Klingt widersprüchlich, aber die paar Tiere und Einwohner des gefluteten Tals mussten halt dem Fortschritt weichen, damit ich Strom zum Bloggen habe. Wir fuhren in einem Longtail Boot über den See, der zwischen hohen Karstfelsen und dichtem Wald ein herrliches Panorama bietet. Am anderen Ende gings zu Fuß wieder durch Regenwald, diesmal fast ohne Blutegel, zu einer korrekten Höhle, durch die ein Fluß läuft. In der immer größer werdenen Höhle mussten wir durch Becken schwimmen und ein wenig kraxeln, aber das wars wert. Die Felsformationen waren beeindruckend und die putzigen Fledermäuse und reflektierenden Spinnen auch. Trotz anfänglicher Bedenken wegen möglichem Regen und einem in der Höhle anschwellendem Strom hat uns der Guide versichert, dass erst das Wetter checkt bevor wir reingehen und die Höhle auch mit dem schmaleren Teil beginnen, so dass wir in der Höhle uns immer weiter dem sichereren Teil nähern. Ist nix passiert und hat gefetzt! Der Rückweg über den See war ähnlich feucht wie der Weg durch die Höhle, nur diesmal kam die Nässe von oben! Und wie! Ein echter Test für meine Regenjacke, die ich bislang nutzlos mit mir herumgeschleppt habe. Hielt dicht und ist seitdem ständig im Einsatz, weil es gar nicht mehr aufhören will zu regnen.

Am Donnerstag verließen wir bei Regen Khao Sok, um über Suratthani in den Norden Richtung Bangkok zu kommen. Dummerweise hingen wir den ganzen Nachmittag rum, weil der 13h Bus schon voll war. So, ich sitz im Bus, der hat schon bei Abfahrt ne Stunde Verspätung und hoffen irgenwann in Bang Saphan anzukommen, wo uns dann ein Guesthouse Besitzer hoffentlich abholt, um bei Ban Krut noch einen Tag am Strand zu verbringen. Leider regnet es auch hier an der Küste... es sind doch schon fast all unsere Klamotten nass! Die wollen auch mal wieder trocken werden! So, Schluss jetzt, ich muss mir die Erdnüsse mit Krabben Geschmack reinziehen, die uns die "Stewardess" im Bus in die Hand gedrückt hat. Leider ist das Unterhaltungsprogramm die thailändische Variante vom Musikantenstadel, aber in einer Lautstärke, die jedes Hörgerät zum platzen bringen würde.

Mittwoch, 16. März 2011

Gesundheitszustand

Hallo, nachdem viele eMails und Kommentare von euch kommen, mir gehts wieder gut, jippie! Die beiden Antibiotika, die ich im Bumrungrad Hosptial in Bangkok verordnet bekam, haben angeschlagen, die Parasiten sind jetzt platt. Die hab ich mir in Laos mit schlechten Trinkwasser oder Nahrung oder vielleicht beim Baden im Fluss einfangen. Ab heute bin ich wieder ohne Antibiotika unterwegs und stopf mir jeden Jogurt rein, den ich auf der Insel finden kann.

Koh Payam

Dienstag, 15.3.2011

Große Inselerkundung Teil zwei. Nach einem kräfigendem Frühstück beim Italiener um die Ecke (kein Schmarrn) inkl. Panini mit Tomaten, Käse und Oregano, einem Mangoshake und einem Cappuccino haben wir uns fit gefühlt, die "Laaaange Bucht" zu Fuß zu erreichen. Warum ich den Italiener erwähne: nach wochenlangen Reis- oder Nudelsuppe oder Eier in allen Variationen war ich happy, mal wieder so was wie Brot und nen ordentlichen Kaffee zum Frühstück zu bekommen. Der Weg zu langen Bucht war mindestens so laaaaaange wie der gestrige Weg. Aber endlich angekommen, sind schon die ersten Hippies gesichtet und ein paar nette Kneipen ausgemacht. Aber auch hier wenig bis nichts los. Und diese laaange Bucht eignet sich hervorragend für barfüßige Strandspaziergänge, die dank nachgebenden Sandes nicht nur profan den Po trainieren, sondern auch ganzheitlich gesehen, spirituell erleuchtend sind. Hierzu öffnet man seine Shakren den Sonnestrahlen, dem Meeresrauschen, den Seeadlern, die über dem Strand kreisen, dem Wiegen der Palmen im Wind, den Mustern, die die Krabben im Sand hinterlassen... und schon braucht man vor lauter Shakrenüberladung dringenst ein Bier oder besser noch ne Runde Songsam. Sonst hälst man dann den obendrein noch superschakralen Sonnenuntergang nicht aus! Wer jetzt glaubt, der Thorsten dreht jetzt total durch, könnte dabei recht haben! Ohmmmm!

Montag 14.3.2011

Große Inselerkundung! Zu Fuß! Ohne Fahrrad! Ohne Roller! Bei der Hitze! Aber mit Brise vom Meer! Sind morgens losgezogen, um der Hitze zu entgehen. 9 Uhr starten langt aber nicht, da die Sonne hier keine Gnade kennt. Besser 7 Uhr ... das kannste aber vergessen, weil Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist und die Fruchtschakes morgens einfach wichtig sind für die Versorgung mit lebenswichtigen Vitaminen! Darüberhinaus ist der morgendliche Meerblick von der Lümmelterrasse aus unbedingt erforderlich, um die Shakren im Einklang mit dem Meeresrauschen zu stimulieren um eins mit dem Kosmos zu werden. Oder so.

Jedenfalls sind wir erst zum Pier und dann weiter zum südlichen Strand, durch große Haine von Cashewnußbäumen. Die Bäume tragen Früchte, die wie Paprika aussehen, allerdings welche mit einem Anhängsel unten dran, in dem sich die Nuß versteckt. Und weil die Teile gerade reif sind, fallen diese Früchte runter, zerplatzen und verströmen ein süßliches Aroma. So brauchen die hier keine Raumsprays, sondern einfach ein paar faulende Cashewnußfrüchte im Bad, um diverse Gerüche zu übertünchen. Ach wo ich dabei bin von, äh, also mir gehts zunehmend besser und die Drogen muss ich nicht mehr lange nehmen, juhu, denn die Tradition mit dem Feirabendbier am Strand nach einem harten touristischen Tag gerät hier langsam in Vergessenheit. Dabei muss doch Brauchtum bewahrt werden!

Weiter also zum südlichen Strand. Weit schweift das Auge hinüber zu unzähligen Inseln in der Ferne und einer kleinen bewaldeten in der Nähe, zu viel Sandstrand und ein paar Palmen, aber irgendwie fehlt doch was, und zwar Leute am Strand! Da wir dies nicht so durchgehen lassen können, besetzen Susi und ich den Strand und rufen das 18. Bundesland aus (17. ist bekanntlich Malle). Wie das so mit Ländereien besetzen so ist, kommt dann doch noch ne Familie und sucht Asyl an unserem Strand und großzügig wie wir sind, teilen wir die 3km mit den vieren. Leider konnten die Ländereien nur erobert werden, unter Inkaufnahme eines tüchtigen Sonnenbrandes! Da kam uns der Rat von Dr. Mayer ganz recht, immer wieder den Rachen zu desinfizieren. Denn dieser progressiv ganzheitliche Ansatz, hilft auch auf natürliche Weise, die Schmerzen eines Sonnenbrandes zu lindern. Hierzu empfiehlt sich SongSam Rum, wohlschmeckend und rund im Abgang bei milden 40 Umdrehungen, vielleicht etwas gestreckt mit Coke und Limette, schon feiern wir den Cuba Libre auf unserer Terrasse! Viva la vida!

Sonntag, 13.3.2011

Buffalo Bay Day! Ausser einer kleinen Erkundung der nördlichen Hälfte der Bucht, unter gelegentlicher Abkühlung im Meer, faulenzen im Schatten von Palmen, ein paar Seiten eines Buches von Wladimir Kaminer lesen und lecker Schlemmen, keine Vorkommnisse.




Samstag, 12.3.2011

Aufregung! Susi ist kein Freund des Bootfahrens und ihr ist die Panik davor schon morgens ins Gesicht geschriebrn. Dazu stimulierte noch die schlimmen Nachrichten aus Japan Susis Brain. Aber als das das große Boot ablegte, entfalteten die wundersamen Antiseekrankakkupunkturarmbändchen (Ivan Lendl Style) volle Wirkung und Susi gings besser. Lag vielleicht auch an der ruhigen See, aber wir wollen den Bändchen mal nicht zu Nahe treten ;-) Auf der Insel Ko Phayam wartete gleich das erste Abenteuer auf Susi. Mopedfahren! Als Sozius auf dem Mopedtaxi gings dann ruck zuck zur "Buffalo Bay", wo wir ein paar Unterkünfte abklappern mussten, um ein nettes Plätzechn zu bekommen. Eine schicke Holzhütte im "Banana Resort" für 400 Baht. Mit Hängematte und Seaview, aber nur, wenn man mit einem Feldstecher zwischen den Bäumen durchlugt. Respektabler Strand, und Sonnenanbeter kann man an zwei Händen abzählen. Ach ja, hat nicht nur Vorteile so "abseits" der Zivilation.... Strom gibts nur Abends eimerweise und das Internet ist am anderen Ende der Insel am Pier verknotet. Aber wer braucht schon Internet, bei dem Sonnenuntergang?


Freitag, 11.3.2011

Endlich! Raus aus Bangkok! Nicht dass ich die Stadt nicht leiden kann, aber so langsam wurde ich ihrer überdrüssig. Nachdem die neuen Medikamente gut anschlagen, gings heute mit dem öffentlichen Bus problemlos in 9h nach Ranong in den Süden Thailands. Während der Busfahrt kamen wir durch Hua Hin, dem Mekka der Makler für Ferienwohnungen. Im Paragon Shopping Center in Bangkok wurden die Hausmodelle von mehreren "Projektentwicklern" vorgestellt, die dann hier verwirklicht werden oder wurden. Von häßlich bis hübsch war alles dabei, nur wer will hier hin? Wahrscheinlich die Bangkoker, die sich einen schicken Benz leisten können und auch einen Grund suchen, den mal zu fahren, denn in Bangkok steht das Teil ja nur im Carport oder im Stau.

Kurz vor Ranong hielt der Bus in der Dunkelheit an und 2 Soldaten kontrollierten die Pässe. Das Pärchen neben uns wurde promt rausgezogen und der Bus fuhr ohne sie weiter. Wer weiß, vielleicht waren das Burmesen die illegal in Thailand sind? In Ranong angekommen, haben wir ne billige Unterkunft gefunden (die erste, die was frei hatte) und sind was futtern gegangen in einer Kneipe, die mit Einheimischen voll war. Lecker, aber scharf! Die Stadt liegt an der Andamanensee knapp an der Brenze zu Burma, und dient uns als Sprungbrett nach Ko Phayam. Denn wir sind reif für die Insel!

Donnerstag, 10. März 2011

noch mehr Bangkok...

Sollte es dem einen oder anderen Leser langsam langweilig werden, noch immer was über Bangkok zu lesen, dann geht es diesem wie dem Author. So langsam hab ich alles gesehen was ich sehen wollte und genug, was ich eigentlich nicht sehen wollte, aber so ist das eben, wenn man darauf wartet, bis die Drogen anschlagen und die "Reisdiät" langsam überflüssig wird.... wobei flüssig... ähm, naja. Gestern hab ich vom Bumrungrad andere Medikamente bekommen, die genau die Parasiten killen sollen, die entdeckt wurden. Also heissts wieder abwarten und Tee trinken.
Ein paar Sachen gabs dann doch noch anzusehen, z.B. das Jim Thomson Haus. Das sind ein paar alte Holzhäuser, die ein Amerikaner zusammengesammelt hat und auf einem schönen Grundstück an einen Klong hat wieder aufbauen lassen. Da gibts einige schöne Ausstellungsstücke und ausserdem ist der Garten eine Oasi mitten im Gewühl von Bangkok. Das Gewühl wird auch gut sichtbar, wenn man von Oben drauf schaut, und zwar vom Bajoke II Tower runter, immerhin das höchste Gebäude Thailands. Und kaum das es dunkel wird, hat sogar Bangkok auch ein freundliches Angesicht.

RAMA V

Rama ist hier keine Margarine, und wer das verwechselt, kommt in den Knast! Nö, so heißt hier die Königsdynastie! Und der König wird in Thailand dermaßen verehrt, dass es fast schon an einen Kult erninnert. Egal, jedenfalls haben Susi und ich am Dienstag, 8.3., die privaten Gemächer des Königs Rama dem V. (1853-1910) angesehen. Nach einer Europa Reise 1897 hat der sich einen Flecken Land am Rande Bangkoks gekauft (heute mittendrin), nen Park anlegen lassen und sich eine respektable Hütte aus Teak bauen lassen. Hütte ist etwas untertrieben, mehr schon fetzig groß mit 2 Flügeln und 4 Stockwerken und jedem Schnickschnack, den es damals für Geld zu kaufen gab. Aber wie das so ist, Hütte fertig, Garten hat noch Platz, kam halt noch ein Tronsaal dazu und als der dann fertig wurde, eben noch ein größerer Tronsaal. Andere sammel halt Ferienwohnungen oder Rolls Royce, der hier halt Tronsääle, ist doch nix dabei. Die vielen Gebäude sind heute unter dem Begriff Dusit-Museen zusammengefasst, nur für den Fall, dass mal einer herkommt und wissen will, wie man den Krempel findet.
Kulturelles Kontrastprogramm am Abend war dann die Khaosan Road. Dort, wo sich die Rucksacktouristen aus aller Welt heimisch fühlen bei Banana Pancakes und nem kühlen Bier. Nebenbei kann der Touri dann auch richtig teuer einkaufen und sich lustige Rastas flechten lassen, während einem ein Tiger auf den Arm tätowiert wird. Hat zwar alles nix mit Thailand zu tun, aber einen richtigen Backpacker interessiert das Land eh nicht, sondern mehr die Bierpreise, Preise für Unterkunft oder Transport. Und immer tüchtig feilschen! Solange, bis es anderen Reisenden schon peinlich wird. Das einem dabei vielleicht etwas der Spass abgeht, wird so manchem vielleicht erst hinterher klar. Aber man MUSS ja auch unbedingt die Reisekasse für 12 Monate strecken... 2 Monate weniger gehen ja gar nicht.
Nichtsdestotrotz, zum abhängen ist die Khaosan Road und vor allem die Strassen an der Tempelmauer entlang klasse.

Ayutthaya

Heute, am 7. März, hat Thorsten beschlossen, dass er schon genug Tempelabendteuer durchstanden hat. Da bin ich (Susi) alleine losgetigert um die alte Hauptstadt Ayutthaya vom Siam Reich zu erkunden.

Das war für mich schon ein kleines Abendteuer. Denn vor dem Entdecken steht erst mal das Hinkommen! Und da das Ayutthaya nicht gerade ums Eck liegt musste ich erst mit der Fähre zum nördlichen Hauptbahnhof in Bangkok fahren und dann mit dem Zug 1 1/2 Stunden weiter nach Ayutthaya. Am Hauptbahnhof in Bangkok kaufte ich mir erst mal ein Ticket. Mir schwebte da so 2. Klasse mit AC vor. Als die mir aber erzählt hatte, dass die 3. Klasse ohne AC nur 20 Bath kostet und die 2. Klasse das 10 fache, kam bei mir die Schwäbische Ader raus und ich wurde zum Sparfuchs! Also fuhr ich mit der 3. Klasse und das war auch viel lustiger! Denn da kann man nämlich Leute gucken und sieht nicht nur doofe Touristen. Selbst im Zug wird einem ständig was zum Futtern angeboten. Da steigen dann Leute mit ihren selbst zubereiteten Essen ein und verkaufen es im Zug. Das würde bei uns nicht funktionieren! Lustig ist auch wenn man die Bahnhofschilder nicht lesen kann, weil hier natürlich, sobald man aus der großen Stadt raus fährt, nichts mehr in unseren Buchstaben angezeigt wird. Dann kann man nämlich Rätsel raten wo man sich gerade befindet bzw. ob man schon an Ayutthaya vorbeigefahren ist. Die Einheimischen sind
aber zum Glück immer sehr hilfsbereit und freundlich und helfen gerne Analphabeten weiter.

Lange Rede kurzer Sinn kam ich wieder erwarten am richtigen Bahnhof an und hab mir ein Tuk Tuk geschnappt und mich bis zum Historical Study Center fahren lassen. Ich kam mir schon ein wenig komisch vor, als ich da allein vor dem Ticket Schalter stand, aber als ich dann auch noch die einzige im Museum war, war das schon etwas eigenartig! Es dauerter aber keine viertel Stunde, da wurde das Museum von einer Invasion von 10-Jährigen Kindern heimgesucht. Was für ein Gewusel und Lärm und ich mitten drin. In dem Museum wurde die Geschichte von Ayutthaya im Hinblick auf seine damalige Größe in seiner Blühtezeit im 14. Jahrhundert seine Beziehung zum Ausland sowie das Landleben nahe gebracht.

Weiter ging es dann per Pedes zu dem alten Palast und durch fünf weitere Wats. War schon cool was die damals so gebaut haben. Leider ist aber sehr viel zerfallen. Am beeidruckensten fand ich den Budda Kopf im Wat Mathathat, der von den Wurzeln eines Baumes umschlungen wird.

Chinesen in Bangkok

Die Chinesen sind überall! In Bangkok sind die auch schon lange unterwegs und verchecken in ihrem Viertel Klamotten und dealen "Edel" Steine. Unter die Chinesen haben sich ein paar Inder gemischt, die entweder bunte Stoffe für die Frauen verchecken, oder alle Maßschneider sind und einem unbedingt einen Anzug aufschwatzen wollen. Und was für Häßliche dazu! Aber immer nen fetten Namen an der Ladentür haben... Zegna Tailor, Armani Tailor, Boss Tailor. Neben den Schneidern gibts noch die ganzen Schmuckläden, die mit einem ausgeprägem schlechten Geschmack gesegnet sind, so dass Susi nicht mal in Versuchung kommt, Schmuck zu kaufen. Und schon war der Sonntag auch schon wieder vorbei...

Sonntag, 6. März 2011

Back in Bangkok!

News aus der lässigen Shanti Lodge im Stadtteil Thewet in Bangkok! Am Mittwoch kam ich mit dem Flieger aus Laos am Flughafen Bangkok an und hab auf Susi gewartet, die dann ein paar Stunden später schlapp aus dem Ankunftsbereich kam. Mei, gegen Schlappheit hilft nur ne Dosis Bangkok Gewusel und schon war sie wieder fit! Dieser Thewet Stadtteil hat noch was von Thailand, mit nem quirligen Markt, nem Tempel, das abseits der Hauptstrassen noch ein gemächliches Leben zeigt.
Abends kamen wir dann per Zufall in eine Lucky Budda whatever Party, bei der der Bereich um einen Tempel mit bunten Neonröhren verschönert wurde, 1000 Fressständen und ganz wichtig, eine Tempelparty mit MC Monk am Mike, der die Gläubigen rockt, bis sie dem riesen Budda die Füße küssen! Ey, wenns Glück bringt!? Uns hats Laune gemacht und als wir den Döner Stand entdeckten, mussten wir lachen! Döner rulez!
Donnerstag hab ich Susi den Reiseführer gemacht und ihr den Königspalast mit dem fetten Tempel drin gezeigt und noch Wat Pho, da wo der riesige Budda so rumliegt und aufs Nirvana wartet. Fetzig, auch beim zweiten mal. Abends kam dann ein tüchtiges Gewitter auf, das die Luft reinwusch und für angenehme Temperaturen sorgte. Da hieß es dann abwarten und Tee trinken, und zwar kannenweise, da der Chinesische Restaurantbesitzer die Kanne immer wieder aufgefüllt hat. Grüner Tee soll ja gesund sein, aber was passiert bei Überdosierung?
Freitag stand das alternative Besichtigungsprogramm auf dem Plan. Da die Reisdiät nur bedingt Wirkung zeigte, bin ich ins Bumrungrad International! Das ist mal ein "Krankenhaus"! Wirkt eher wie ein 5 Sterne Hotel mit großer Lobby. Super organisiert und nach kurzer Wartezeit untersuchte mich ein Arzt, der meinte, eine bakterielle Infenktion ist das wahrscheinlichste, zumal ich in Laos unterwegs war. Jetzt bin ich auf Antibiotika (bekommt man genau abgezählt gleich im Krankenhaus) und scheint zu helfen. Na mal abwarten. Jedenfalls fühl ich mich wesentlich besser, zumal auch Schwester Susi auf mich Acht gibt ;-). Rund um das Bumrungrad ist alles auf arabische Kundschaft ausgerichtet, denn die sind dort Stammgäste.
Gestern gings erst mit dem Boot nach Süden zum Oriental Pier, um mal stilvoll ins Mandarin Oriental Hotel einzuchecken.... äh ich mein halt mal reinzuschauen...wenn die Leute mit Sandalen (OHNE Socken) überhaupt reinlassen. Aber einer der Portiers hat uns gleich den Weg zum alten Teil gezeigt, sehr stilvoll alles. Wir kamen uns da zwar etwas underdressed vor, aber was solls, sind halt Touris. Bei der Hauptpost hab ich ein großes Päckchen mit Mitbringseln aufgegeben (hi Papa, sollte in 2 Monaten ankommen)... so dass ich wieder zuschlagen kann! Hier warten an jeder Straßenecke Maßschneider auf große Männer aus Europa, die unbedingt so aussehen, als ob sie einen Anzug gebrauchen könnten. Ohne meinen persönlichen Shopping Counselor Mr Krämer sen. geht das aber gar nicht und so bleiden die auf ihren Stoffen sitzen.
Mit dem Skytrain gings dann zum Chakkaluka Weekendmarket, oder so ähnlich. Also, wenn es einen Schnäppchenmarkt gibt, dann hier! Der ist so riesig, dass ich glaube, die Verkäufer finden ihre Stände auch nur mit GPS. Der Hamma! Das Warenangebot umfasst so alles, was man irgendwie noch so transportieren kann, und wenn nicht, helfen gleich UPS, DHL und Co für den Transport. Originelles und Müll wird gleichermassen angeboten. Und ein Gewusel, aber ohne irgendwie nervig zu sein, sehr asiatisch gelassen wird hier geshoppt. Anja, das ist DEIN Markt! Unbedingt herkommen!

Dienstag, 1. März 2011

Nam Ou River

Hey, bin wieder online! Die letzten Tage gings den Fluß Nam Ou entlang, ohne Mobilfunk, ohne Internet, ohne WiFi, und Strom nur eimerweise...herrlich! Wenn das Leben in Laos insgesamt schon entspannt ist, und man kaum glaubt es geht noch chilliger, dann einfach mal bootfahren! Aber alles schön der Reihe nach! Gar nicht so einfach, denn wenn der Prozessor erst mal heruntergetaktet ist, bekommt man Tage und Datum nur schwer geregelt.
Also wenn ich das richtig auf die Reihe bekommen, hab ich letzten Freitag Luang Namtha verlassen, mit einem Local Bus nach Oudomxai, bin dort umgestiegen und kam Abends in Muang Khoua an, einem Kaff am Fluss Nam Ou. Im Bus saß ein Pärchen aus Lille und ein Mädel aus Tours. Die Franzosen sind hier echt in der Übermacht! In Muang Khoua gabs dann immerhin noch elektrisches Licht und fliessend Wasser (im Fluss) und ein geselliges Guesthaus, in dem wir dann noch ne Holländerin, 2 Mädels aus Kanada, 2 sehr putzige koreanische Rentner und eine deutsche Entwicklungshelferin aufgegabelt haben. Der Herbergsvater hat auch gleich bemerkt, dass dieses babylonische Sprachgwirr nur mit Lao Lao bewältigt werden kann, und hat so lange eingeschenkt, bis jeder fliessend koreanisch hören konnte..äh, fast, drum gaben die Koreaner noch ein chinesisches Gebräu auf den Tisch...gambei! Lao Lao hilft auch, Laotischen Volkstanz zu erlernen, der nebenan auf einer Schülerparty praktiziert wurde. Der Haufen ist dann am Tag drauf (Samstag) ins Boot gestiegen, um vor allem die schöne Landschaft anzusehen und die Hintern ganz tüchtig platt zu sitzen auf den superkomfortablen Planken. In der Nähe des Ziels Muang Noi Kao ragen dann dicht bewaldete Kartkegel empor und geben ein klasse Panorama ab. Bilderbuchkulisse! Hatte leider mein Bilderbuch vergessen, so konnte ich den Anblick nicht einkleben, aber vielleicht sind ja ein paar Fotos was geworden.
Muang Noi Kao ist nur mit dem Boot oder zu Fuß in ein paar Tagen vom nächsten Kaff zu erreichen. Im Hinterland sind zwischen den Karstfelsen Reisfelder und so richtig kleine Dörfchen, in denen es so zugeht, wie eh und je. Ausser dass jetzt ab und an ein "Farang" vorbeikommt und Leute glotzt und Fotos schiesst. Ich käm mir da ganz schön doof vor, daher gibts keine Bilder und irgendwie ist das mit dem Dorfleben ja eh ueberbewertet. In dem Dorf am Fluss gibts genug Guesthouses zum abhängen und da ich das hier eh so putzig fand, bin ich einfach noch nen Tag geblieben (Sonntag), war im Fluss baden und noch ne Runde gammeln. Da einem die Leute vom Bus bzw Boot eh bei einem Beer Lao über den Weg laufen, ist immer für nette Unterhaltung gesorgt. Zumindes so lange, bis das Licht ausgeht. Denn nur von 18-21h gibts Strom und damit Licht, danach schalten die Laoten auf Illumination durch Sternenhimmel um, auch nett. Im grossen und ganzen steht mal halt auf den der Drecks Hahn kräht, und geht ins Bett, wenn die Hunde das heulen anfangen. Ich wäre auch noch länger geblieben, denn ein paar Wanderungen oder Kajakausflüge machen auch immer Laune. Aber ich will ja nicht die Susi am Flughafen sitzenlassen, also los! Also Montag dann wieder rein ins Boot, wieder mit den gleichen Nasen, denn jeder ist länger geblieben als geplant. Noch mehr Karstfelsen, Wald, Wasserbüffel, Schweine, Touris und andere Primaten, und schon kamen wir in Nong Kiao an, um eigentlich ins Boot nach Luang Prabang umzusteigen. Aber nach zähen Verhandlungen und einer sehr unentschlossenen Touristenschaft, gabs dann halt doch kein Boot. Da hatte ich die Nase voll und wollte auch nicht mehr Busfahren und bin geblieben, wieder ne gute Entscheidung. Jetzt warens nur noch Estelle, das Mädel aus Tour, Ester die Holländerin und die beiden Kanadierinnen von der Bootscrew übrig. Nach kurzem Zimmergesuche (klar, mit "Riverview und Hängematte") bin ich mit dem Radl (was für ein Teil...) einen Weg am Fluss entlang, wieder durch ein Dorf (ganz neu hier: Sattelitenfernsehen, ganz großes Kino, das ganze Dorf glotzt zusammen), an ein paar Büffeln vorbei ab zu einer Stelle, wo man nur durch kniehohe Flussalgen oder sonst was waten muss, um mit den Büffeln um die Wette zu schwimmen! Super Platz, um sich mit Algen einzureiben. Ist bestimmt gut für die Haut oder so. Lässt eigentlich der Büffeldung das Grünzeug so wachsen? Man muss nicht alles so genau wissen, finde ich. Sollte ich nächstes mal herkommen, nehm ich meine Süße und nen Picknickkorb mit, denn so ein uriger Fluss gibt ein gutes Panorama ab! Abend waren die üblichen Verdächtigen dann wieder in der Kneipe ums Eck, einem Inder, der ein tüchtiges Masala auftischte.
Also gings heute dann mit dem Bus nach Luang Prabang. Hatte das wohl verpeilt, der zweite Bus ist der mit super Belüftung, was bei gefühlten 40°C auch wichtig ist. Die letzten Wochen ist es merklich wärmer geworden, da freu ich mich schon auf "fucking hot Bangkok", wie das hier so im Travellerslang so heisst. Ach, Belüftung ist deshalb so gut, weil es auf der Ladefläche des Lasters keine Fenster gibt, aber ein Dach das Schatten spendet. War aber angenehm die Fahrt, und in Luang Prabang hab ich dann auch nach kurzer Suche ein ordentliches Zimmer gefunden. Ey, wer mal nach Luang Prabang kommt, unbedingt die Utopia Bar austesten, seeeeehr lässig. Dauert zwar alles ein wenig, aber hey, wir sind in der Lao P.D.R., "Please Don`t Rush" heisst das inoffiziell. Falls ich mich wiederhole, liegt das an Kerstins Tipp mit dem Whiskey....