Dienstag, 1. März 2011

Nam Ou River

Hey, bin wieder online! Die letzten Tage gings den Fluß Nam Ou entlang, ohne Mobilfunk, ohne Internet, ohne WiFi, und Strom nur eimerweise...herrlich! Wenn das Leben in Laos insgesamt schon entspannt ist, und man kaum glaubt es geht noch chilliger, dann einfach mal bootfahren! Aber alles schön der Reihe nach! Gar nicht so einfach, denn wenn der Prozessor erst mal heruntergetaktet ist, bekommt man Tage und Datum nur schwer geregelt.
Also wenn ich das richtig auf die Reihe bekommen, hab ich letzten Freitag Luang Namtha verlassen, mit einem Local Bus nach Oudomxai, bin dort umgestiegen und kam Abends in Muang Khoua an, einem Kaff am Fluss Nam Ou. Im Bus saß ein Pärchen aus Lille und ein Mädel aus Tours. Die Franzosen sind hier echt in der Übermacht! In Muang Khoua gabs dann immerhin noch elektrisches Licht und fliessend Wasser (im Fluss) und ein geselliges Guesthaus, in dem wir dann noch ne Holländerin, 2 Mädels aus Kanada, 2 sehr putzige koreanische Rentner und eine deutsche Entwicklungshelferin aufgegabelt haben. Der Herbergsvater hat auch gleich bemerkt, dass dieses babylonische Sprachgwirr nur mit Lao Lao bewältigt werden kann, und hat so lange eingeschenkt, bis jeder fliessend koreanisch hören konnte..äh, fast, drum gaben die Koreaner noch ein chinesisches Gebräu auf den Tisch...gambei! Lao Lao hilft auch, Laotischen Volkstanz zu erlernen, der nebenan auf einer Schülerparty praktiziert wurde. Der Haufen ist dann am Tag drauf (Samstag) ins Boot gestiegen, um vor allem die schöne Landschaft anzusehen und die Hintern ganz tüchtig platt zu sitzen auf den superkomfortablen Planken. In der Nähe des Ziels Muang Noi Kao ragen dann dicht bewaldete Kartkegel empor und geben ein klasse Panorama ab. Bilderbuchkulisse! Hatte leider mein Bilderbuch vergessen, so konnte ich den Anblick nicht einkleben, aber vielleicht sind ja ein paar Fotos was geworden.
Muang Noi Kao ist nur mit dem Boot oder zu Fuß in ein paar Tagen vom nächsten Kaff zu erreichen. Im Hinterland sind zwischen den Karstfelsen Reisfelder und so richtig kleine Dörfchen, in denen es so zugeht, wie eh und je. Ausser dass jetzt ab und an ein "Farang" vorbeikommt und Leute glotzt und Fotos schiesst. Ich käm mir da ganz schön doof vor, daher gibts keine Bilder und irgendwie ist das mit dem Dorfleben ja eh ueberbewertet. In dem Dorf am Fluss gibts genug Guesthouses zum abhängen und da ich das hier eh so putzig fand, bin ich einfach noch nen Tag geblieben (Sonntag), war im Fluss baden und noch ne Runde gammeln. Da einem die Leute vom Bus bzw Boot eh bei einem Beer Lao über den Weg laufen, ist immer für nette Unterhaltung gesorgt. Zumindes so lange, bis das Licht ausgeht. Denn nur von 18-21h gibts Strom und damit Licht, danach schalten die Laoten auf Illumination durch Sternenhimmel um, auch nett. Im grossen und ganzen steht mal halt auf den der Drecks Hahn kräht, und geht ins Bett, wenn die Hunde das heulen anfangen. Ich wäre auch noch länger geblieben, denn ein paar Wanderungen oder Kajakausflüge machen auch immer Laune. Aber ich will ja nicht die Susi am Flughafen sitzenlassen, also los! Also Montag dann wieder rein ins Boot, wieder mit den gleichen Nasen, denn jeder ist länger geblieben als geplant. Noch mehr Karstfelsen, Wald, Wasserbüffel, Schweine, Touris und andere Primaten, und schon kamen wir in Nong Kiao an, um eigentlich ins Boot nach Luang Prabang umzusteigen. Aber nach zähen Verhandlungen und einer sehr unentschlossenen Touristenschaft, gabs dann halt doch kein Boot. Da hatte ich die Nase voll und wollte auch nicht mehr Busfahren und bin geblieben, wieder ne gute Entscheidung. Jetzt warens nur noch Estelle, das Mädel aus Tour, Ester die Holländerin und die beiden Kanadierinnen von der Bootscrew übrig. Nach kurzem Zimmergesuche (klar, mit "Riverview und Hängematte") bin ich mit dem Radl (was für ein Teil...) einen Weg am Fluss entlang, wieder durch ein Dorf (ganz neu hier: Sattelitenfernsehen, ganz großes Kino, das ganze Dorf glotzt zusammen), an ein paar Büffeln vorbei ab zu einer Stelle, wo man nur durch kniehohe Flussalgen oder sonst was waten muss, um mit den Büffeln um die Wette zu schwimmen! Super Platz, um sich mit Algen einzureiben. Ist bestimmt gut für die Haut oder so. Lässt eigentlich der Büffeldung das Grünzeug so wachsen? Man muss nicht alles so genau wissen, finde ich. Sollte ich nächstes mal herkommen, nehm ich meine Süße und nen Picknickkorb mit, denn so ein uriger Fluss gibt ein gutes Panorama ab! Abend waren die üblichen Verdächtigen dann wieder in der Kneipe ums Eck, einem Inder, der ein tüchtiges Masala auftischte.
Also gings heute dann mit dem Bus nach Luang Prabang. Hatte das wohl verpeilt, der zweite Bus ist der mit super Belüftung, was bei gefühlten 40°C auch wichtig ist. Die letzten Wochen ist es merklich wärmer geworden, da freu ich mich schon auf "fucking hot Bangkok", wie das hier so im Travellerslang so heisst. Ach, Belüftung ist deshalb so gut, weil es auf der Ladefläche des Lasters keine Fenster gibt, aber ein Dach das Schatten spendet. War aber angenehm die Fahrt, und in Luang Prabang hab ich dann auch nach kurzer Suche ein ordentliches Zimmer gefunden. Ey, wer mal nach Luang Prabang kommt, unbedingt die Utopia Bar austesten, seeeeehr lässig. Dauert zwar alles ein wenig, aber hey, wir sind in der Lao P.D.R., "Please Don`t Rush" heisst das inoffiziell. Falls ich mich wiederhole, liegt das an Kerstins Tipp mit dem Whiskey....

1 Kommentar:

  1. Das hört sich ja alle sehr lässig an. Hoffentlich ereilt Dich dann nicht der Kulturschock in Bangkok. Aber schön brav die Susi abholen, die hat sich ihren Urlaub verdient.

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