Mittwoch, 6. April 2011

Yangshou

Wir sind vorgestern mit dem Bus von Lijang nach Kuming gefahren, durch die halbe Provinz Yunan. Auf der gebührenpflichtigen Autobahn gings dann auch ordentlich vorran. Aber wie bislang üblich, sieht man die Chinesen überall fleissig bauen und werkeln und am abreissen. In Kunming kamen wir dann an der Strasse der Baumaschinenhändler vorbei, ein Traum für jeden Sandkastenvorbelastetenmöchtegernbaggerfahrer! So viele LKW und Bagger auf einen Haufen, braucht es auch nur hier, wo doch gebaggert wird was die Landschaft hergibt.
Gestern hingen wir noch in Kunming rum (nur 12 Millionen Einwohner) und haben noch einen buddistischen Tempel besucht, der mit seiner chinesischen Ausprägung so gar nichts mit den Tempeln in Thailand zu tun hat. Aber trachige Drachen und ein Rudel Schildkröten sind ja auch lustig. Abends ging dann der Flug mit China Southern nach Guilin, wo Lilly, Susi und ich abgeholt wurden, um nach Yangshou gebracht zu werden. Dort angekommen, gleich der erste Schock! In der Strasse des Hotels blinken überall rote Lichter und seeeehr laute Musik schallt aus den Kneipen. In einer Kneipe räkelt sich dann auch noch ne magere Chinesin an einer Stange, ich muss hier weg! Unser neuer Tourguide Jenny empfängt uns dann wie ein Drill Seargent, die Stimmung ist danieder. Zum Glück haben wir dann noch einen netten Dumbling Laden gefunden, und diese kleinen mit Fleisch und Gemüse gefüllten Teigtaschen waren echt lecker.
Heute morgen gings dann mit der ganzen Gruppe (14 Leute) mit dem Radl bei nieselregen los, um die vielen Karstfelsen und -kegel zu bestaunen. Nur bei dem Wetter, ist die Sicht halt bei 50m zu Ende und nicht ganz so prickelnd. Die Leute sind wohl ganz ok, kommen bis auf ein Pärchen aus Bern alle aus englischsprachingen Ländern. Für Susi und mich ist das wie eine "Englisch Konversation" Klasse, nur dass die Nasen halt Aussi Slang sprechen und mir das ganze "aaaaaamazing" schon jetzt auf die Nerven geht. Na ja, müssen ja nur noch 3 Wochen mit den Leuten klarkommen. Ach, das schweizerdeutsch versteh ich zwar auch nicht, ist mir aber viel symphatischer. Bin gerade nicht mehr so von der Idee einer geführten Tour begeistert, obwohl es in Yunan wirklich gut war, allerding halt nur zu fünft. Heute Abend schwänzen wir das gruppendynamische Abendessen und setzen uns mit Lilly zum Nachtmarkt ab, da gibts bestimmt lecker essen. Susis Bauch hat sich auch wieder beruhigt, so können wir der kulinarischen Geheimnisse Chinas wieder auf den Grund gehen!

2 Kommentare:

  1. Na das kann schon ein Kulturschock sein, nach so viel "Individual" sich wieder der Gruppendynamik beugen zu müssen. Aber vielleicht kann man das Land sonst nicht anders bereisen? Geniesst es trotzdem!
    Bin mal gespannt was der Zinsemann nach seiner China Radltour so zu erzählen hat.
    Viele Grüße aus dem herrlich sonnigen Erlangen!

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