Mittwoch, 26. Januar 2011

Phnom Penh! oder Phnom Peng!

Genug "Tempel des Todes", ab nach Phnom Penh! Die gestrige Busfahrt war schon unterhaltsam! Die ganzen kleinen Kambodschanischen Muttis mir ihren noch kleineren Kindern haben den Bus besetzt und mir kommts vor, je kleiner der Kambodschander desto mehr werd ich angeglotzt! Dann glotz ich halt zurück und dann erntet man ein putzig schüchternes Lächeln. Genau so kam eine "Unterhaltung" mit einem sehr alten Zwergenmönch auf kambodschanisch zustande. Der drückt mir seine Lebensgeschichte rein und dabei auch meine Hand. Darf ich mir die jetzt nicht mehr waschen? Egal, das Unterhaltungsprogramm im Bus wär mal was für die Lufthansa. Irgendeine Spiel, Comedy, Sing und irgendwas Show, so schön laienhaft gemacht, und der Bus hat gerockt! Aber nach so vielem kambodschanischen Schmalzgesängen musste ich meine Gehörgänge mir Chemical Brothers durchspülen!

Im Bus lernte ich ein Pärchen aus Wiesbaden kennen, die gerade so auf Weltreise sind und in Deutschland erst mal gekündigt haben. Respekt! Ihre Empfehlung sind die Fidschi s...per Zufall stiegen die auch noch im gleichen Guesthouse ab. Das liegt übrigens sehr nah am Fluss und am FCC, einem legendären Club, in dem ich gestern Abend Jeremy traf. Jeremy ist der Neffe von Ian, einem englischen Freund meines Vaters. War sehr nett, haben über alles und nichts gequatscht, was mir aber im Laufe des Abends immer schwerer viel, denn Jeremy ist nach eigener Aussage ein "Beer Monster" und da eh Happy Hour war... cheers!

Phnom Penh ist super schräg! Am Fluss bei den Touris schon richtig schick, aber ne Strasse weiter wird die Holzkohle für die Garküchen verkauft. Und Baguettes! Die Franzosen haben doch nicht alles Falsch gemacht, immerhin haben sie in Indochina Backwaren hinterlassen. Und so gibts auch die auf Mopeds montierten Baguettöfen. Nur die Füllung ist irgendwie exotisch! Aber mit genug Chilli schmeckt`s ganz lecker, diese Grünzeug-Schweinsdingsiirgendwas Mischung im warmen Weckla. Mopeds sind hier eh das Prägende für das Stadtbild, abgewrackte Strassenzüge, Garküchen, Krempelverkäufer, die lustige Form der TukTuks (Mopeds mit überdachten Anhängern)... so glaube ich, dass das zu Fuß eine breite Straße Phnom Penhs überqueren durchaus als kommende olympische Disziplin eine Chance hätte!

Aber ist nicht alles lustig hier! Die jüngere Geschichte des Landes ist schon ganz schön heftig. Als in den 70er die kommunistischen Khmer Rouge die Macht übernahmen, wurde das Land komplett umgestülpt und damit die Menschen. Die Städte wurden evakuiert, damit alle schön gleich auf den Reisfelder arbeiten, und wer irgendwie verdächtig war, wurde zu Tode gefoltert oder erst gefoltert und dann erschlagen. 2.000.000 Kambodschaner und Ausländer, Kinder, Frauen, Männer, Greise. Die Genozid Gedenkstätte "Killing Fields", das Foltergefängniss und vor allem die vielen Fotos von Ermordeten schlugen mir heftig aufs Gemüt. Zwar laufen gerade die Prozesse gegen die Hauptverantwortlichen, aber was ist mit den vielen Helfern und Folterknechten? Praktisch jede Familie hat Opfer zu beklagen. Hat aber bestimmt auch Täter in ihren Reihen? Die Zahl der Opfer steigt durch noch immer verteilte Landminen und nicht explodierte Sprengkörper weiterhin an. Deutschland hat hier viel gespendet und Experten gesendet, das sieht man am Strassenrand, wem ein geräumtes Areal zu verdanken ist.

Vielleicht schägt mir das auf den Magen, oder das viele Bier von gestern, oder beides, so dass ich heute einen chilligen Abend mache und euch wieder mit Lesefutter versorge. Da wurden ja so manche Leser schon ungeduldig.... aber es freut mich wenn`s euch Spaß macht!

PS: hatte ich schon von den Fruchtshakes geschrieben? Mein Favourit ist gerade Ananas, Banane, Passionsfrucht

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